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11.09.2023

Kürzungen in den Freiwilligendiensten geplant

Folgen für die Zivilgesellschaft

"Die Plätze in den Freiwilligendiensten werden wir nachfragegerecht ausbauen, das Taschengeld erhöhen und die Teilzeitmöglichkeiten verbessern". So steht es im Koalitionsvertrag,  auf dessen Umsetzung sich die Regierungsparteien 2021 verständigt haben.

Wir wissen alle, was 2022 passierte und niemand - auch nicht die Träger der Freiwilligendienste - haben mit einer Aufstockung der Plätze oder einer besseren Finanzierung ernsthaft gerechnet. Niemand hat jedoch erwartet, dass es im Haushaltsplan 2024 Kürzungen von 78 Millionen und 2025 von weiteren 35 Millionen geben soll. Werden diese Pläne umgesetzt, wird voraussichtlich jeder 3. Platz wegfallen. Was heißt das für unsere Zivilgesellschaft, in der Bürgerschaftliches Engagement als eine wichtige Säule gilt?

 

 

  1. Die Betreuungsqualität in den Einrichtungen wird sich verschlechtern, weil für zeitaufwändige zusätzliche Betreuungsangebote keine Personalressourcen mehr zur Verfügung stehen. Die Arbeitssituation in den sozialen Einrichtungen und in der Pflege wird sich weiter verschärfen, wenn ein Drittel der zusätzlichen Hilfskräfte wegfallen.
  2. Nachwuchsgewinnung stark eingeschränkt: Viele Freiwillige erleben in der Zeit, dass Ihre Arbeit wichtig ist und dass Sie Freude geben und erfahren. Ein Großteil davon entscheidet sich im Anschluss für die Ausbildung in sozialen Berufen oder zum Studium der Sozialen Arbeit.
  3. Junge Menschen, die sich engagieren oder sich beruflich orientieren wollen, erhalten keinen Platz mehr und gewinnen wider einmal den Eindruck, dass sie auf der Prioritätenliste der Parteien nicht oben stehen.
  4. Eine gut funktionierende Infrastruktur, die in Jahrzehnten aufgebaut wurde, wird zurückgefahren. Eine schnelle Korrektur wird dann nicht möglich sein.

Wir appellieren an alle verantwortlichen Politiker*innen, dass Sie sich für den Erhalt der Freiwilligendienste einsetzen und nicht im Jahr von 60 Jahre Jugendfreiwilligendienstegesetz eine solch gravierende Einschränkung beschließen.